Tipps
DropShipping bietet immense Vorteile für Gründer und Unternehmer im Bereich E-Commerce. Damit das Handelsmodell aber auch wirklich reibungslos läuft, müssen die Verkaufspreise im Shop auf professionelle Weise kalkuliert werden. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, was eine optimale Kalkulation kennzeichnet und vermitteln Ihnen das erforderliche Fachwissen, um die Verkaufspreise für Ihren Shop souverän zu berechnen.
Im Bereich DropShipping ist die Devise „Learning by Doing“ häufig das Mittel der Wahl. Als Gründer und angehender Unternehmer kann man die richtigen Lösungen für bestimmte Fragestellungen oft durch konzentriertes Nachdenken finden oder dadurch, dass man sich die Erfahrungen aneignet, die im Laufe der Zeit dazu führen, dass man die passenden Entscheidungen treffen kann.
In einer Hinsicht allerdings ist es unbedingt nötig, stattdessen mit einem guten Grundstock an Fachwissen ans Werk zu gehen. Die Rede ist von der Kalkulation der Verkaufspreise im Shop. Hier gilt nämlich, dass bereits kleine Fehler zu großen Konsequenzen führen können. Letztlich ist es so, dass ein Fehler in der Kalkulation den Unternehmer nicht einmalig trifft, sondern bei jedem einzelnen Verkauf. Damit dürfte die Tragweite dieses Bereichs bereits deutlich geworden sein.
Im folgenden Beitrag klären wir über die Folgen fehlerhafter Kalkulationen auf, führen Ihnen die Unterschiede zwischen der Preisbestimmung für DropShipper und für klassische Online-Händler vor Augen, erläutern sämtliche Begriffe, die bei der Kalkulation eine Rolle spielen und stellen Ihnen eine vollständige Kalkulationstabelle für eigene Preisberechnungen zur Verfügung. Außerdem versorgen wir Sie mit ausgewählten Praxistipps rund um das Thema und geben Ihnen mit auf den Weg, wie Sie Ihre Kalkulationen auf Dauer gesehen immer im optimalen Bereich halten können.
Eines ist uns allen wohl klar: Wer die Mühe auf sich nimmt, ein eigenes Unternehmen zu gründen und dieses mit viel Arbeit an den Start zu bringen, der wünscht sich auf jeden Fall Erfolg. Hierunter versteht man einen Status in Bezug auf das eigene Unternehmen, der durch wirtschaftlich gute Ergebnisse zu stabilen Umsätzen und Gewinnen führt. Nun gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die letztlich darüber entscheiden, ob ein Unternehmen erfolgreich wird und bleibt oder nicht. Beispiele für solche Faktoren sind zum Beispiel die Auswahl der Produkte und die Pflege der Sortimente, die Eignung der Lieferanten oder das Service-Level im Web-Shop.
Ein gewichtiger Erfolgsfaktor wird allerdings leider häufig vergessen oder zumindest nicht intensiv genug berücksichtigt. Die Rede ist von der Kalkulation der Verkaufspreise im Shop. Natürlich könnten Sie theoretisch so vorgehen, dass Sie sich ein einzelnes Produkt vornehmen und eine Vorstellung davon entwickeln, zu welchem Preis Sie es wohl an interessierte Kunden verkaufen könnten. Dieser intuitive Ansatz führt schließlich auch dazu, dass am Ende jeder Artikel im Shop mit einem Verkaufspreis ausgestattet ist. Wer allerdings seine Preise mehr oder weniger aus dem Bauch heraus festlegt, der läuft Gefahr, schwerwiegende Fehler zu begehen.
Schauen wir uns die Folgen solcher Fehler einmal näher an. Problematisch wird es immer dann, wenn unser Verkaufspreis nicht ausreicht, um alle auftauchenden Kosten zu decken und zusätzlich einen gewissen Gewinn abzuwerfen. Nun würden intuitiv kalkulierende Händler erwidern, dass sie den Einkaufspreis ihrer Artikel durchaus kennen und genau darauf achten, den Verkaufspreis keineswegs unterhalb dessen anzusiedeln. Schön und gut. Allerdings beschränken sich die Kosten, die berücksichtigt werden müssen, keineswegs auf die reinen Einkaufspreise.
Es gibt eine Vielzahl an weiteren Kostenpotenzialen, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Ist dies nicht der Fall, dann schleichen sich, teilweise über längere Zeit, Verluste in das Unternehmen ein. Diese bemerkt man oft gar nicht, weil die Abrechnung von Kosten und Gebühren zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschieht. Haben wir es gleichzeitig mit einer Phase zu tun, in der die Umsätze eher ansteigen, dann suggeriert der Kontostand unter Umständen sogar einen Gewinn, während wir gleichzeitig massiv Geld verlieren.
Besonders schlimm in diesem Zusammenhang: Mit jedem zusätzlichen Verkauf erhöhen wir automatisch unsere Verluste. Wir haben dann eine Situation erreicht, in der die eigentlich erwünschte Entwicklung unseres Shops, ein möglichst hohes Wachstum in Bezug auf Besucherzahlen und Umsätze, uns großen Schaden zufügt. Als DropShipping-Händler darf man es auf keinen Fall so weit kommen lassen und muss früh genug Strategien für eine professionelle Kalkulation entwickeln.
Der Unterschied zwischen der Situation eines klassischen Shop-Betreibers auf der einen und der eines DropShipping-Händlers auf der anderen Seite ist erheblich. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang sind die ganz verschiedenen Abwicklungsmodelle der beiden Gruppen. Während der klassische Online-Händler Waren im Vorfeld auf eigenes Risiko einkauft und sogar kostspielig einlagert und versendet, hat der DropShipper mit dem gesamten Bereich Logistik eigentlich nichts zu tun. Dies wirkt sich auf der einen Seite auf das Risiko-Chancen-Verhältnis der Geschäftskonzepte aus und hat auf der anderen Seite auch einen Einfluss auf die optimale Kalkulation, wie wir gleich sehen werden.
Vergleicht man die Kalkulation der Verkaufspreise beim DropShipper und beim klassischen Shop-Betreiber, dann sind unterschiedliche Faktoren entscheidend. Zum einen gibt es Kostenpositionen, die nur der DropShipping-Händler berücksichtigen muss, während der normale Händler diese ignorieren kann. Zum anderen gibt es Kosten, die in die Kalkulation einfließen müssen, die nur der klassische Händler kennt, während sie dem DropShipper unbekannt sind. Man kann deutlich erkennen, dass es verhängnisvoll wäre, beide Formen des Online-Handels über einen Kamm zu scheren. Stattdessen müssen die Unterschiede akribisch berücksichtigt werden.
Beginnen wir mit den Aspekten, die der DropShipping Händler zusätzlich beachten muss. Hierbei handelt es sich erstens um anfallende Gebühren, die der DropShipping-Großhändler dafür berechnet, dass er den Versand an den Endkunden übernimmt. Diese Kosten müssen individuell mit den Lieferanten ausgehandelt werden und können eine ganz unterschiedliche Höhe aufweisen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man mit Herstellern und Großhändlern aktiv über solche Kostenpositionen verhandelt.
Hinzu kommt, dass man als DropShipper für Artikel oft etwas mehr bezahlen muss als der klassische Händler. Dieser nimmt schließlich mehrere Produkte gleichzeitig ab und erhält auf diese Weise meist einen besseren Rabatt. Außerdem muss man in Bezug auf die allgemeinen Kosten im Unternehmen darauf achten, ob die zusätzlichen Anforderungen an ein geeignetes DropShipping-Shopsystem, wie z. B. Shopify unter Umständen dazu führen, dass hier höhere Kosten entstehen.
Für den klassischen Online-Händler sieht es an dieser Stelle deutlich drastischer aus. Er muss nämlich unter anderem die Kosten für Lagerung, Lagernebenkosten, Lagerpersonal, Verpackungsmaterial und Versandkosten innerhalb seiner Kalkulation berücksichtigen. Zusammengefasst können diese Ausgaben sich zu erheblichen Beträgen summieren, die innerhalb der Kalkulation von jedem einzelnen Verkaufspreis berücksichtigt werden müssen.
Bezieht man dies mit ein, dann befindet sich der DropShipping-Händler meist auch dann im Vorteil, wenn man seine zusätzlichen Kostenpositionen mit einbezieht. Wichtig ist in jedem Fall, dass man die Kalkulation der konkreten Verkaufspreise immer an das jeweils gewählte Geschäfts- und Handelsmodell mit seinen individuellen Kosten und Ausgaben anpasst, wenn man verhindern will, unbewusst Verluste zu produzieren.
Mitunter stellen sich Einsteiger im Bereich Online-Handel vor, sie müssten lediglich den Einkaufspreis ihrer Produkte ermitteln und diese dann mit einem bestimmten Aufschlag versehen, der dann ganz von selbst zum Gewinn bei jedem Verkauf würde. Dies trifft in dieser Form allerdings nicht zu. Natürlich ist der reine Einkaufspreis eine wichtige Größe, wenn es um die Berechnung von Verkaufspreisen geht. Allerdings kommen viele andere Faktoren hinzu, wie die untenstehende Tabelle Ihnen recht deutlich zeigt. Damit Sie genau wissen, was es mit den einzelnen Kostenpositionen und Kalkulationsgrößen auf sich hat, erläutern wir diese im Folgenden.
Zunächst einmal ist es wichtig, zwischen Netto- und Bruttopreisen zu unterscheiden. Von einem Bruttopreis spricht man immer dann, wenn ein Preis bereits die gesetzliche Umsatzsteuer, in der Regel und bei den meisten Produkten 19 Prozent, enthält. Der Nettopreis dagegen ist der Preis ohne die Umsatzsteuer. Wenn Sie mit Ihrem Großhändler als Geschäftsmann über Preise sprechen, dann wird er Ihnen immer den Nettopreis nennen. Die zusätzlich hinzukommende Umsatzsteuer ist für Sie ein durchlaufender Posten, da Sie sie unmittelbar beim Finanzamt geltend machen können.
Wenn Sie wiederum mit Ihren Kunden über Preise sprechen, dann ist dabei vorgeschrieben, dass Sie die Bruttopreise nennen. Der private Verbraucher hat nämlich keine Möglichkeit, die gezahlte Umsatzsteuer vom Finanzamt zurückzuerhalten. Kalkulationen von Preisen gehen daher immer vom Netto-Einkaufspreis aus und führen am Ende zu einem Brutto-Verkaufspreis.
Von Ihrem eigentlichen Einkaufspreis können, je nach Verhandlung mit Ihren Lieferanten, insgesamt drei verschiedene Positionen abgezogen werden. Erstens kann Ihnen der Großhändler einen Rabatt einräumen, weil Sie Wiederverkäufer sind. Zweitens können Sie einen Bonus in bestimmter Höhe erhalten, weil Sie zum Beispiel während eines gewissen Zeitraums eine bestimmte Menge an Artikeln abgenommen haben. Drittens haben Sie die Möglichkeit, einen Skonto vom Rechnungspreis abzuziehen, wenn Sie die Rechnung innerhalb einer bestimmten Zeit bezahlen.
Umgekehrt ist es aber auch möglich, dass der Lieferant Ihnen einen bestimmten Aufschlag dafür berechnet, dass er für Sie die Versandabwicklung übernimmt. Wenn Sie die Vergünstigungen vom Netto-Listenpreis abziehen und die Aufschläge hinzurechnen, dann erhalten Sie Ihren eigentlichen Bezugspreis.
Mit dem Einkauf allein sind allerdings die Kosten der Warenbeschaffung noch nicht völlig abgegolten. Sie müssen Handlungskosten, Marketingkosten, Gebühren für Shopsysteme und Marktplätze und Gebühren für die Zahlungsabwicklung berücksichtigen. Unter den Handlungskosten versteht man alle Verwaltungs- und allgemeinen Kosten, die Sie durch die Anzahl der pro Monat verkauften Artikel teilen müssen, um herauszufinden, wie sich diese auf das einzelne Produkt auswirken.
Dasselbe gilt für die Marketingausgaben sowie für die Gebühren, die Sie, entweder fix oder prozentual, für die Nutzung von Shopsystemen, wie beispielsweise Shopify, und Marktplätzen zu entrichten haben. Auch die Kosten für den Zahlungsverkehr müssen berücksichtigt werden. Nachdem all diese Kosten aufgelistet und dem Bezugspreis zugerechnet wurden, erhalten Sie den Selbstkostenpreis. Diesem fügen Sie nun nur noch Ihren gewünschten Gewinn und abschließend die Umsatzsteuer hinzu, um den Bruttoverkaufspreis zu erhalten.
Im letzten Abschnitt haben wir Ihnen alle Begriffe erklärt, die bei der Kalkulation eine Rolle spielen. Damit die Berechnung von Verkaufspreisen für Ihren DropShipping-Shop keine abstrakte Angelegenheit bleibt, finden Sie im Folgenden eine Tabelle, die Ihnen Schritt für Schritt erklärt, wie Sie bei der Kalkulation vorgehen sollten. Dort entdecken Sie zum einen die verschiedenen Vergünstigungs- und Kostenfaktoren wieder, die wir bereits vorgestellt haben. Diese werden noch einmal kurz erläutert.
Dazu liefern wir Ihnen auch bereits eine erste Einschätzung in Bezug auf die Höhe der einzelnen Positionen. Eine weitere Spalte zeigt Ihnen, die Sie die einzelnen Faktoren konkret berechnen müssen. Und ganz auf der rechten Seite schließlich haben wir für Sie anhand eines Beispiels einmal dargestellt, welche Ergebnisse die einzelnen Rechenoperationen jeweils ergeben. Diese Spalte dient der Anschaulichkeit und der Kontrolle.
Am besten übertragen Sie sich die Positionen und Rechenschritte in eine eigene Excel-Tabelle, mit der Sie dann künftig halbautomatisch die Verkaufspreise für Ihren DropShipping-Shop berechnen können.
Faktoren der Preiskalkulation | Rechenschritt | [€] | |
Netto-Listeneinkaufspreis | 100,00 | ||
- Rabatt | 5,0% | 100,00 * 0,05 | -5,00 |
- Bonus | 2,5% | 100,00 * 0,025 | -2,50 |
= Zieleinkaufspreis | 92,50 | ||
- Skonto | 2,0% | 92,50 * 0,02 | -1,91 |
= Einkaufspreis | 90,59 | ||
Großhändler-Gebühren für DropShipping-Handling | bis zu 20 € je Sendung, hier 7 € | 7,00 | +7,00 |
= Bezugspreis | 97,59 | ||
+ Handlungskosten | Alle Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten (im Monat) je verkauften Produkten (im Monat) |
5.100€ : 1.500 verkaufte Produkte | +3,40 |
+ Marketingkosten | Je nach Werbekanal zwischen 3% und 100%, hier 20% |
97,59 * 0,20 | +19,52 |
+ Gebühren Shopsystem/Marktplatz | Abhängig von diversen Faktoren, hier shopify 29$/Monat¹ + 2,0% des Verkaufspreises |
(29€ : 1.500 verkaufte Produkte) + (194,40 * 0,02) | +3,91² |
+ Gebühren Zahlungsanbieter | hier PayPal mit 1,9% des Verkaufspreises + 0,35€ je Zahlungsvorgang | (194,37 * 0,019) + 0,35 | +4,19¹ |
= Selbstkostenpreis | 128,61 | ||
+ Gewinn | Je nach Produkt zwischen 5% und 100%, hier 27% | 128,61 * 0,27 | +34,72 |
= Barverkaufspreis | 163,33 | ||
+ Umsatzsteuer | 19,0% | 163,33 * 0,19 | +31,03 |
= Brutto-Verkaufspreis | 194,36 |
¹ bei der Umrechnung den Tageswechselkurs berücksichitgen
² falls Brutto-Verkaufspreis noch nicht bekannt, ist hier ein kalkulatorischer Näherungswert einzusetzen
Die Kalkulation von Verkaufspreisen im DropShipping-Shop und der routinierte Umgang mit allen wichtigen Kostenpositionen erfordern ein wenig Zeit und Übung. Um Ihnen den Übergang zur systematischen und professionellen Kalkulation ein wenig zu erleichtern, beschreiben die folgenden Tipps und Hinweise, wie Sie konkret dabei vorgehen sollten.
Führen Sie sich immer wieder ganz klar vor Augen, dass die Kalkulation Ihrer Verkaufspreise ein Erfolgsfaktor mit erheblicher Tragweite ist. Man kann es nicht drastisch genug darstellen: Selbst ein vergleichsweise kleiner Rechenfehler bei der Festlegung der Verkaufspreise im DropShipping-Shop kann bei einer höheren Anzahl an Verkäufen mit einer Katastrophe enden.
Stellen Sie sich einfach einmal vor, Sie würden aus einem solchen Fehler heraus pro verkauftem Produkt einen Verlust von lediglich zwei Euro erzeugen. Die Folge wäre nicht nur, dass Ihr Unternehmen ständig im Minus bliebe und keinen Cent Gewinn einbringen würde. Sie würden sogar einen erheblichen Verlust verzeichnen. Bei 1.000 verkauften Produkten pro Monat beträgt der Verlust bereits 2.000 Euro. Bei 5.000 Produkten sprechen wir schon von einem Minus von 10.000 Euro. Dies gilt Monat für Monat und führt Sie innerhalb von kürzester Zeit in den Ruin.
Nehmen Sie das Thema Kalkulation von daher sehr ernst und erklären Sie es im Unternehmen zur Chefsache. Wenn Sie kein Geld zu verschenken haben, wovon wir natürlich ausgehen, dann muss jeder einzelne Artikel im Sortiment akribisch kalkuliert und ganz exakt berechnet werden.
Stellen Sie sich mit uns gemeinsam einmal kurz eine sehr interessante Frage. Was glauben Sie: Ist die Qualität eines höherpreisigen Produktes grundsätzlich höher als die eines Artikels im Niedrigpreisbereich? Benennen wir es ganz konkret. Denken Sie zum Beispiel an eine Jeans. Diese wird im Einzelhandel auf der einen Seite schon für rund 20 Euro pro Hose angeboten.
Wechseln Sie ins Markensegment, dann bereitet es keine Mühe, Jeans für 80 Euro, 100 Euro oder auch für 200 Euro im Handel zu entdecken. Und wenn Sie in den ganz exklusiven Bereich wechseln, dann wird es sogar Jeans geben, für die 500 Euro. 1.000 Euro oder sogar noch höhere Beträge verlangt werden. Gehen Sie davon aus, dass eine 200 Euro Jeans zehnmal besser ist als eine Hose für 20 Euro?
Um diese Frage beantworten zu können, muss man wissen, dass es rein technisch fast nicht möglich ist, eine Jeans zu produzieren, deren Herstellung mehr als 10 Euro kostet. Dies gilt für die Billighose ebenso wie für das exklusive und extrem teure Produkt. Wir müssen also feststellen, dass Verkaufspreise vor allem Marketing sind. Die teure Hose strahlt aufgrund ihres Preises eine höhere Wertigkeit aus und dieses Prinzip sollten Sie auch im eigenen Shop berücksichtigen.
Es mag den einen oder anderen Händler, darunter sicher auch von Zeit zu Zeit einen erfahrenen Kaufmann, geben, der die Kalkulation seiner Preise mehr oder weniger aus dem Bauch heraus vornimmt. Dieser Typus von Unternehmer betrachtet einen bestimmten Einkaufspreis und legt dann rein intuitiv den Preis fest, zu dem das Produkt im Laden oder im Web-Shop angeboten werden soll. Auf der einen Seite kann man eine solche Vorgehensweise natürlich bewundern. Schließlich sparen diese Kandidaten eine ganze Menge Zeit, da Sie sich nicht intensiv mit der Berechnung von Verkaufspreisen beschäftigen müssen.
Auf der anderen Seite gehen sie aber auch ein erhebliches Risiko ein, Verluste hinnehmen zu müssen. Und selbst dann, wenn ihre intuitive Festlegung von Preisen nicht zu Verlusten führt, dann können sie doch nie klar sagen, was Sie konkret mit welchem Produkt eigentlich verdienen. Dies erweckt bei näherer Betrachtung einen eher unseriösen Eindruck.
Wir wollen Ihnen stattdessen ans Herz legen, die Kalkulation von Verkaufspreisen für Ihren DropShipping-Shop immer auf standardisierte und systematische Weise durchzuführen. Nur so behalten Sie die volle Kontrolle über das Preisniveau im Shop und über den Profit, den Ihr Unternehmen abwirft.
Zu den schwierigsten Fragen in Bezug auf die Kalkulation von Preisen im Online-Handel zählt ohne Zweifel die Festlegung des eigentlichen Gewinns, den Sie mit einem Produkt erzielen wollen. Hier gibt es eine erhebliche Bandbreite von prozentualen Aufschlägen, deren konkrete Höhe auf der einen Seite von Ihren persönlichen Wünschen und Vorstellungen und auf der anderen Seite von äußeren Rahmenumständen geprägt wird. Hiermit sind vor allem die Preise der anderen Anbieter gemeint, die ihren Kunden identische oder ähnliche Produkte anbieten.
Letztlich muss Ihnen klar sein, dass Sie im Internet keine Chance auf erfolgreiche Verkäufe haben, wenn Sie teurer sind als die Konkurrenz. Und auf der anderen Seite ist es sinnlos, auf Gewinn zu verzichten, wenn es vor dem Hintergrund des Marktniveaus problemlos die Möglichkeit gäbe, mehr für einen Artikel zu verlangen.
Wir raten Ihnen vor diesem Hintergrund, sich ganz regelmäßig und gründlich mit den Preisen zu beschäftigen, die Ihre Mitbewerber verlangen. Versuchen Sie sich einen Überblick in Bezug auf das Preisniveau im gesamten Marktsegment zu verschaffen und orientieren Sie sich bei der Festlegung Ihrer eigenen Gewinne streng und konsequent daran.
Wir haben Ihnen bisher vermittelt, dass die Kalkulation von Verkaufspreisen für Ihren DropShipping-Shop immer nach ganz klaren, eindeutigen und nachvollziehbaren Kriterien erfolgen kann und muss. Innerhalb der Kalkulationstabelle gibt es verschiedene Faktoren, die wir mit Zahlen belegen müssen. Führt man anschließend eine entsprechende Berechnung durch, dann erhält man schließlich einen Verkaufspreis, der sich im sicheren Bereich bewegt. In der Regel sollte man hiervon nicht wesentlich abweichen.
Es gibt allerdings gewisse Ausnahmen. Mitunter kann es durchaus sinnvoll oder sogar erforderlich sein, ganz bewusst Änderungen an der Kalkulationsbasis bestimmter Produkte vorzunehmen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es darum geht, Marktanteile zu erarbeiten oder Konkurrenten auf Abstand zu halten.
Die Rede ist davon, Waren deutlich günstiger anzubieten, als es die Kalkulationstabelle vorgibt und damit bewusst in Kauf zu nehmen, dass es zu Verlusten kommt. Auf diese Weise erreicht man sehr schnell viele Kunden und verzeichnet innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Verkäufe. Natürlich darf es sich bei einer solchen Maßnahme immer nur um eine Ausnahme handeln, die man selten und nur nach gründlichem Überlegen nutzt. Im Grunde genommen investieren Sie Ihren Gewinn unmittelbar ins Marketing, was manchmal sehr sinnvoll sein kann.
Sie haben an dieser Stelle sehr viel Fachwissen zum Thema Kalkulation erhalten und wissen nun ganz genau, wie Sie vorgehen müssen, wenn Sie die Verkaufspreise im DropShipping-Shop professionell und seriös berechnen wollen. Wir haben Ihnen in diesem Zusammenhang nicht nur die Grundbegriffe vermittelt, sondern Ihnen auch immer wieder deutlich vor Augen geführt, wie stark Fehler in der Kalkulation Ihrem Unternehmen schaden können.
Diese Darstellung soll Sie nachhaltig dazu motivieren, Ihre Berechnungen rund um die Verkaufspreise immer ganz gründlich und sorgfältig vorzunehmen. Lassen Sie sich immer von konkreten Fakten und nie von Ihrem Bauchgefühl leiten.
Mit der Zeit wird die Versuchung größer werden, in dem einen oder anderen Fall einfach rein intuitiv zu kalkulieren. Werden Sie in solchen Momenten nicht schwach und verpflichten Sie sich innerlich dazu, die Ergebnisse Ihrer Preisvorstellungen zumindest durch die Eingabe der zentralen Daten in Ihre Kalkulationstabelle zu überprüfen. Wenn Sie sich die entsprechenden Charts gut und überlegt eingerichtet haben, dann genügt in der Regel die Eingabe von wirklich wenigen Daten, um in Sachen Kalkulation auf die sichere Seite zu gelangen.
Bleiben Sie dauerhaft bei dieser Vorgehensweise und mahnen Sie Ihre Mitarbeiter an, falls Sie dazu übergehen, auch diesen die eine oder andere Aufgabe in Sachen Kalkulation anzuvertrauen, genauso vorzugehen.
Auf der anderen Seite sollten Sie stets darum bemüht sein, die Kosten, die innerhalb der Kalkulation eine Rolle spielen, so niedrig wie möglich zu halten. Wenn Sie hier Einsparungen realisieren können, dann lässt sich entweder der Gewinn erhöhen oder Sie können Ihre Produkte künftig günstiger anbieten und auf diese Weise zusätzliche Marktanteile erhalten. Es lohnt sich daher in jedem Fall, stets einen kritischen Blick auf die Ausgaben zu werfen und sich darüber hinaus Gedanken über Einsparungsmöglichkeiten zu machen.
Besonders gut gelingt dies durch regelmäßige Verhandlungen mit Ihren Lieferanten. Wenn die Großhändler Ihnen höhere Rabatte oder Boni gewähren, den Skontorahmen erhöhen oder die Kosten für die Versandabwicklung reduzieren, dann wird sich dies unmittelbar auf Ihren Gewinn auswirken. Sprechen Sie in regelmäßigen Abständen mit all Ihren Lieferanten und versuchen Sie dabei die Konditionen aktiv zu verhandeln. Halten Sie hierzu immer Ihre aktuellen Absatzzahlen der letzten Monate bereit, um Ihre Forderung nach preislichem Entgegenkommen faktisch zu untermauern.
Schließlich bitten Sie nicht um ein Almosen, sondern weisen Ihre Geschäftspartner überzeugend darauf hin, dass Ihnen bei gutem Geschäftsverlauf bessere Konditionen zustehen. Je überzeugter Sie Ihren entsprechenden Vorstellungen Ausdruck verleihen, desto besser stehen die Chancen, dass Ihre Lieferanten Ihren Wünschen nachgeben.
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Wie Sie sehen, hängt von der Preiskalkulation einiges ab. Damit Ihre Vorstellungen erfüllt oder im besten Fall noch übertroffen werden, zeigen wir Ihnen im nächsten Artikel genau, wie Sie Ihre optimalen Partner für ein erfolgreiches DropShipping-Business finden.
Über den Autor Sebastian Huke
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